Kadersichtung in Göttingen

Die Kanu-Polo Nationalmannschaften konnten erstmals wieder traditionelle Kadersichtungen, verteilt auf mehrere sogenannte Präsenzveranstaltungen, durchführen. Die bisherigen Trainingsmaßnahmen fanden alle im Online-Format statt, so mussten die Sportler*innen einen festen Trainings- und Testplan an dem Wochenende in Eigenregie durchführen und die zum Teil per Video festgehaltenen Testergebnisse an den Trainerstab weiterleiten. Außerdem trafen sich die Kadermitglieder abends zu einem gemeinsamen Workout über eine Videoschalte.

Im April konnten sich dann nacheinander die Herren-U21, der Herren A-Kader und die beiden Damenkader jeweils zu einem Trainingslager Wochenende treffen, unter der Voraussetzung eines Hygienekonzepts. Zu den Sicherheitsvorkehrungen zählte zuallererst, dass eine Anreise nur mit einem negativen Schnelltest möglich war. Außerdem war die AHA-Regel einzuhalten, feste Fahrgemeinschaften zu bilden, Selbstverpflegung, alle Trainingseinheiten fanden draußen im Freien statt und die Athleten*innen übernachteten individuell, sprich jede/jeder schlief in seinem oder ihrem eigenen Zelt.

Als Ausrichter für die Sichtungstermine konnte der Göttinger Paddelclub gewonnen werden, der auf dem Kiessee ein komplettes Spielfeld installiert hatte und zudem die Veranstaltungen als Testläufe für den, voraussichtlich im Mai stattfindenden, Bundesligaspieltag nutzte.

Im Fokus der Sichtung stand vor allem die Spielpraxis, die viele Sportler*innen unter den aktuellen Trainingsbedingungen vermissen. Zum Aufwärmen joggten alle am frühen Samstagmorgen zwei kurze Runden um den See. Danach folgten im Laufe des Tages drei Wassereinheiten. Im Boot wurden Torwurfqualität, Torwarttechnik und Ausdauer in Testform evaluiert. Die Teilnehmenden wurden zudem in unterschiedliche Teams eingeteilt und hatten so die Möglichkeit gegeneinander zu spielen und konnten verschiedene Offensiv- und Defensivtaktiken ausprobieren. Auch am Sonntag stand eine Laufrunde um den See auf dem Programm. Für die Trainingsspiele in den zwei folgenden Paddel- und Spieleinheiten wurde die Einteilung der Mannschaften nochmal ordentlich durchgemixt wodurch unterschiedliche Konstellationen in der Teamaufstellung ausprobiert werden konnten. Die insgesamt fünf  Trainingseinheiten waren durchaus kräftezehrend. Vor allem am Samstag kamen einige Teilnehmende bei einstelligen Temperaturen an ihre Grenzen, da man sich auch in den Pausen, während der Erholung, nur draußen aufhalten durfte.

Insgesamt nahmen sechs bayerische Spielerinnen an den Maßnahmen in Göttingen teil. Vom Paddel- und Segelclub Coburg waren Nele Schmalenbach, Annika Knöpfel, Milena Sicker, Jule Schwarz, Leonie Wagner und Pia Schwarz zu dem Sichtungstermin der Damen und Damen-U21 eingeladen.

Durchgeführt wurden die Trainingswochenenden von der leitenden Trainerin der Kanu-Polo Nationalmannschaften, Caroline Sinsel und dem/der zuständigen Bundestrainer*in. Bei den U21-Damen hat dieses Amt Thoma Jondral inne, der Posten des Damentrainers ist momentan noch unbesetzt. Eine Ausschreibung läuft. Ein weiteres Trainingslager mit beiden Damenkadern ist für Pfingsten in Planung. Als Saisonhighlight streben die Kanu-Polo Spieler*innen im Oktober die WM in Rom an.

Text: Pia Schwarz, Bilder: Caroline Sinsel;