Die Damen des PSC Coburg konnten erfolgreich den Titel von 2022 verteidigen und sind weiterhin die amtierenden Deutschen Meisterinnen im Kanu-Polo. Auch Dank der taktischen Meisterleistung von Trainer Klaus Schmalenbach.
Beim nationalen Saisonhöhepunkt des Kanu-Polo Sports in Köln an der Regattabahn am Fühlinger See war der Paddel- und Segelclub Coburg mit drei Teams am Start. Zwei Nachwuchsmannschaften in der U14, das heißt Schülerklasse, und in der U21 Spielklasse. Als drittes Team reiste das etablierte Damen Bundesligateam an. Außerdem wurden die Coburger Herrenspieler Max Dressel und Tom Schwarz noch kurzfristig beim KV Mainz rekrutiert und starteten in der LK 3. Sie konnten jedoch den Klassenerhalt nicht retten und stiegen mit Mainz in die vierte Leistungsklasse ab. Umso erfolgreicher war dafür die Coburger Damenspielerin Lea Kollmer, die mittlerweile in NRW wohnt und studiert und beim 1. Meidericher KC trainieren und spielen kann. Der MKC präsentierte sich an den Play-Offs in Bestform und kämpfte sich mit viel Herzblut zur Bronzemedaille in der Spielklasse der Damen.
In Coburger U14 starteten die Spielführerin Annika Skoda, Marie Kreher, Arthur Will, Vincent Danko, Elias Beiling, Anna und Julian Kwizcala. Das Team legte direkt mit einem 12:0 Sieg in der Gruppenphase der Deutschen Meisterschaft vor. Anschließend folgte ein 1:4 gegen die KSV Havelbrüder Berlin, 7:5 gegen WSF Liblar und ein 6:6 Unentschieden gegen WS Dresden. Mit diesen Ergebnissen war leider schon nach der Gruppenphase klar, dass ein Top Ergebnis für das Coburger U14 Team nicht mehr möglich war, obwohl sich das Team während der Saison stets auf Podiumsplätzen platziert hatte. Leider hatte die Niederlage gegen den späteren Deutschen Meister aus Berlin und das Remis gegen den Halbfinalisten Dresden zur Folge, dass sich der PSC nur auf dem dritten Platz in der Vorrunde befand und damit nicht für die obere Runde (Plätze 1-6) qualifizieren konnte. Das Ranking für die Gruppeneinteilung beruht leider auf den Platzierungen aus dem Vorjahr. In der Saison 2022 hatte das noch recht junge PSC Team „nur“ den fünften Platz auf der DM erreicht und war deshalb 2023 in einer sehr starken Gruppe gelandet. Im weiteren Turnierverlauf trafen die Schülerspieler.innen daraufhin auf die eher schwächer einzuschätzenden Teams und konnten sich mit 8:0 gegen den KC Wetter, 10:2 VK Berlin, 7:2 WSF Liblar und im Platzierungsspiel 5:4 gegen TuS Warfleth durchsetzen. Am Ende haben die sieben Spieler.innen noch das Beste aus der Meisterschaft gemacht und belegten einen verdienten siebten Platz.
In der U21 Spielklasse waren 2023 acht fast gleichstarke Mannschaften gemeldet, die jeweils mit tollen Spielzügen und knappen sowie spannenden Spielen den Zuschauern Spaß am Kanu-Polo Sport bereiteten. Die Coburger U21 Mannschaft bestand aus neun Sportlern, so durfte immer einer aussetzten, da ein Team aus fünf Feldspielern und drei Auswechselspielern besteht. Die neun U21 Kanu-Polo Spieler des PSC sind Tim Finsterer, Kay und Felix Holland, Kai Laumann, Felix und Moritz Skoda, Julius Back, Gregor Will und Justus Faßbender. Direkt im ersten Spiel gegen VK Berlin ging es hart zur Sache. Endergebnis nach dem 20 minütigen Spiel 4:6. Mehr Glück hatte das Team in den nächsten Spielen gegen KC Wuppertal und KSV Havelbrüder Berlin konnte mit zwei Unentschieden (3:3 und ein tolles 5:5 gegen den späteren Meister von KSVH) zwei Punkt für die Tabellenwertung mitnehmen. In der Rückrunde erfolgten leider Niederlagen gegen VK Berlin (4:7), Wuppertaler KC (5:6) und KSVH Berlin (5:7). Damit konnte sich das junge Coburger Team, das mit Moritz Skoda (15) einen Jugendspieler in den Reihen hat, nicht für die oberer Runde qualifizieren und musste den älteren und etwas erfahreneren Teams den Vorrang lassen. In den Platzierungsspielen war der PSC nicht mit Glück gesegnet. Beide Spiele waren nach regulärer Spielzeit nicht entschieden und mussten in fünf minütigen Verlängerungen mit Golden Goal ausgespielt werden. Die Coburger U21 kämpfte bis zum Schluss musste sich dann aber in der vierten Verlängerung gegen das Hamburger Team geschlagen geben und wurden letztendlich Achter. Das junge Team hat gute Perspektiven für die nächste Saison und wird wieder mit Motivation in die neue Saison starten.
Die Titelverteidigerinnen vom PSC in der Damenliga hatten zwar einen guten Start in die Saison mit Siegen auf dem Niedersachsenpokal in Göttingen und dem Deutschland Cup in Essen. Doch die Bundesligaspieltage waren nicht perfekt verlaufen, so musste sich das Team mit dem dritten Tabellenplatz, hinter dem ACC Hamburg (1) und Rothe Mühle Essen (2), begnügen. Insgesamt war die Liga in dieser Saison bis auf den Aufsteiger des Göttinger PCs sehr homogen und versprach spannende Play-Off Begegnungen auf den Deutschen Meisterschaften in Fühlingen.
Für den PSC traten an: Pia Schwarz (C), Anne Reimers, Leonie Wagner, Milena Sicker, Petra Brey, Nele Schmalenbach und Lilly Marie Jondral. Im Viertelfinale trafen die Coburgerinnen auf die Mannschaft von KKP Bergheim, die ebenfalls einige Nationalspielerinnen, unter anderem die spanische Nationaltorhüterin in ihrem Reihen hat. Die unangenehmen und unberechenbaren Gegnerinnen machten gleich im ersten Spiel der Best-of-three Serie Druck. Doch die PSC Damen konnten zu Null verteidigen und mit einem Tor von Leonie Wagner den ersten Sieg der DM klarmachen. Leider verlief die zweite Partie nicht ganz nach Plan und Bergheim konnte mit einem 2:1 Sieg ausgleichen. Im dritten und letzten Spiel war die Spannung hoch. Beide Teams kämpften hart um den Einzug ins Halbfinale. Die spannende Partie wurde am Ende wieder nur mit einem Tor mehr für die Siegerinnen entschieden. Der PSC Coburg setzte sich mit 4:3 durch.
Jedoch ließ die Dramatik auch im Halbfinale nicht nach. Gegen Rothe Mühle Essen wurde das erste Spiel mit 4:3 gewonnen. Aber auch diesmal ging das verflixte zweite Spiel mit 1:2 knapp verloren. In der dritten Partie gegen das nur aus diversen Nationalspielerinnen bestehende Essener Team zogen die Coburgerinnen nach einer taktischen Besprechung mit Trainer Klaus Schmalenbach alle Register und konnten die Essenerinnen zu Beginn der Partie aus dem Konzept bringen. Am Ende stand ein 4:3 Sieg zu Buche und damit auch die Qualifikation für das Finale. Damit hatten die Spielerinnen nicht unbedingt gerechnet und konnten sich dafür umso mehr freuen.
Für das Endspiel hatten sich ebenfalls die Damenmannschaft des ACC Hamburg, die Tabellenführerinnen der Bundesliga qualifiziert. Das sie diese Tabellenführung verdient hatten, zeigten sie gleich im ersten Finalspiel. Mit 3:0 konnten die Hamburgerinnen sich durchsetzen, obwohl der PSC über lange Zeit dominant im Ballbesitz war. Jedoch hatte das oberfränkische Team Probleme durch die starke Abwehr des ACC zu kommen. Auch in der zweiten Partie lag der PSC zuerst 2:0 hinten. Konnte dann aber durch starke Tore von Anne Reimers und Leonie Wagner ausgleichen. In der Verlängerung machte dann Neuzugang Lilly Marie Jondral den Sieg mit einem Golden Goal perfekt. Das dritte Finalspiel fand gleich im Anschluss statt. Nach einer kurzen Verschnaufpause, die von den Coburgerinnen auch genutzt wurde, um nochmal eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen, wurde die Partie von einem neuen Schiedsgericht angepfiffen. In einem ausgeglichenen Spiel entschied am Ende ein Tor über Sieg oder Niederlage. Dank einem erfolgreichen langen Torschuss von der Mittellinie von Spielführerin Pia Schwarz, konnten sich die Frauen des PSC Coburg mit einem 1:0 Sieg zu den amtierenden Deutschen Meisterinnen krönen.
Dieser Erfolg wurde auch von der Unterstützung der Trainer.innen Klaus und Katrin Schmalenbach, sowie der Betreuer.innen Anton Hilmer, Dominik Heinlein, Niki Skoda und Petra Wagner getragen.
Mit dem Deutschen Meistertitel konnten sich die Oberfränkinnen noch für die Championsleague, die European Club Championship in Spanien qualifizieren. Anreise und Logistik werden eine große Herausforderung für den kleinen Verein. Die Sportlerinnen hoffen deshalb auf eine Sportförderung im Hinblick auf die Reisekosten der Stadt Coburg und konnten auch schon Kontakt zur Coburger Wirtschaftsförderungsgesellschaft WiföG aufnehmen, um eine Förderung für das prestigeträchtige Turnier zu erhalten.
P. Schwarz