Leonie Wagner und Nele Schmalenbach holen sich den Gesamtsieg der Turnierserie der European Canoe Association (ECA).
In der Saison 2023 waren zwei ECA Cup Turnier angesetzt. Zuerst fand der ECA Cup in Thury, Frankreich (24.-25.06.) statt. Das kleine französische Städtchen ist in der Kanu-Polo Szene bekannt für die Ausrichtung der Weltmeisterschaften 2014. Im ganzen Ort spürte man die Begeisterung und den Rückhalt der Gemeinde für den Sport. Das „Waldstadion“ war vor allem an den Finaltagen so überfüllt, das manche Sportbegeisterte auf Bäume kletterten, um die Spiele zu verfolgen.
Im Jahr 2023 kehrt man nun an diesen kanupolobegeisterten Ort zurück. Team Deutschland war insgesamt mit sieben Team und knapp 50 Sportler.innen verteten. Drei dieser Spielerinnen stellte der Paddel- und Seelclub Coburg: Leonie Wagner und Nele Schmalenbach starteten für das deutsche A-Team, sowie Pia Schwarz für das deutsche B-Team antrat.
Beide deutschen Damenteams starteten mit Siegen in das Turnier in Thury-Harcourt. Die A-Mannschaft besiegte Spanien 4:3 und das B-Team, zwischenzeitlich sogar in Unterzahl, Dänemark mit 5:3.
Im weiteren Turnierverlauf leistete sich das B-Team drei Niederlagen gegen Frankreich, Spanien und die Equipe aus dem eigenen Land. Durch die Siege gegen Dänemark und Großbrittanien konnten sie sich aber von diesen Teams tabellarisch absetzten und den vierten Rang in der Vorrunde erreichen. Team A war durchaus erfolgreicher, einzige Niederlage war gegen die Heimmannschaft aus Frankreich. Jedoch kam unerwartet Schützenhilfe aus Dänemark, die Frankreich 4:3 besiegten. Da die französische Mannschaft die bessere Tordifferenz hatte belegten sie trotz Punktgleichstand den ersten Platz der Gruppenphase. Im Halbfinale stehen sich üblicherweise die Plätze ein und vier, sowie zwei und drei gegenüber. Ergo musste das B-Team gegen Frankreich und das A-Team gegen Spanien spielen.
Leonie Wagner, Nele Schmalenbach und ihre Mitstreiterinnen konnten Spanien innerhalb der regulären Spielzeit von 20 Minuten mit 2:1 besiegen. Doch war die Spannung damit noch nicht vorbei, denn das Team sprintete gesammelt zum Feld eins. Dort lieferte sich das B-Team einen spannenden Kampf gegen Frankreich. Frankreich war schnell in Führung gegangen doch konnten die deutsche Spielerinnen zwischenzeitlich ausgleichen und immer wieder in Führung gehen. Endtand nach 20 Minuten: 4:4. In der Nachspielzeit profitierten das deutsche Team dann einerseits von dem harten Spiel der Französinnen und andererseits von den internationalen Schiedsrichtern, die nach einem absichtlichen Foul der französischen Torhüterin, während einem deutschen Tempogegenstoß, diese mit einer zweiminütigen Zeitstrafe vom Platz stellten. Damit konnte Frankreich der deutschen Offensive nicht mehr standhalten und nach nur einem Angriff folgte das Golden Goal.
Im Finalspiel der Damenklasse standen sich nun beide deutschen Teams gegenüber, über die Spielzeit hinweg konnte aber das favorisierte A-Team die entscheidenden Akzente setzen und den Turniersieg mit 3:1 für sich entscheiden.
Der nächste ECA Cup fand vom 15.-16. Juli auf dem Baldeneysee in Essen statt. Ein Heimspiel für die deutschen Teams. Aus Coburger Sicht starteten Leonie Wagner und Nele Schmalenbach für Deutschland, beide Spielerinnen sind auch fest nominiert für den Kader der Europameisterschaften in Brandenburg an der Havel vom 6.-10.09. auf dem Beetzsee (siehe http://poloeca2023.org). Das Team konnte vor allem in der Gruppenphase mit tollen Ergebnissen aufwarten: 6:0 Schweiz, 6:0 Dänemark und 3:2 Großbrittanien. Damit stand dem Viertelfinale nichts mehr im Wege. 6:1 wurden die Niederländerinnen vom Platz gefegt. Und auch im Halbfinale folgte ein 5:1 Kantersieg gegen Spanien. Lediglich die in Thury noch viertplatzierten Französinnen konnten dem deutsche Team Widerstand leisten, mussten sich am Ende jedoch mit Platz zwei begnügen. Mit 3:2 sicherten sich die deutschen Frauen den zweiten Erfolg auf dem ECA Cup 2023 und konnten damit auch den Gesamtsieg klären. Das macht Freude für die EM im eigenen Land!
P. Schwarz