Große Erfolge für die deutschen Athlet.innen bei den Kanu-Polo Heimeuropameisterschaften in Brandenburg. Auf dem Beetzsee in Brandenburg an der Havel waren auch drei Spielerinnen vom PSC Coburg am Start und konnten den bayerischen Kanusport erfolgreich vertreten.
Für das U21 Team war Lilly Marie Jondral nominiert. Zusammen mit ihrem Team gingen sie als favorisiertes Team in die EM. Schon in der Gruppenphase wurden tolle Ergebnisse des U21 Nationalkaders eingefahren. 11:3 gegen Tschechien, 10:2 gegen die Schweiz, 4:2 gegen Spanien und 3:1 gegen Großbritannien. Damit war Deutschland klar Gruppensieger und blieb weiterhin erfolgreich im Viertelfinale gegen Schweden (6:0). Im Halbfinale trafen die Spielerinnen auf Spanien. Schon in der Gruppenphase war das Team mit einem sicheren Auftritt siegreich gewesen und konnte diesen Erfolg auch im Halbfinale reproduzieren (3:1).
Für das Finalspiel hatte sich ebenfalls die niederländische Mannschaft qualifiziert. In einem spannenden Endspiel hatte das deutsche Team einen ebenbürtigen Gegner gefunden. Lilly Marie Jondral brachte ihr Team mit einem schnellen Tor in Führung. Doch die Niederländerinnen machten nicht nur den Ausgleich, sondern auch das 1:2 und brachten die deutsche U21 in die Defensive. Trotz Toren von Kathi Grünewald (1. MKC Duisburg) und Nina Hachenburg (ACC Hamburg), die jeweils den Ausgleich schafften, ging das niederländische Team wieder in Führung und gab diese auch nicht wieder her. Die Niederländerinnen holten sich EM Gold. Die deutsche U21 gewann Silber.
Im deutschen Damen A Kader spielten die beiden Coburgerinnen Leonie Wagner und Nele Schmalenbach, da die deutsche Damenliga eine der stärksten Ligen im internationalen Vergleich ist war auch dem A Kader die Favoritenrolle zugeschoben worden. Vor allem weil sich in der Saison 2023, die sonst so starken Französinnen schon einige Patzer geleistet hatten. Wie auch die U21 Damen zuvor konnten sie ihre Vorrunde unbehelligt gewinnen: 3:0 gegen die Schweiz, 9:0 gegen Schweden, 3:1 gegen starke Spanierinnen und 4:2 gegen Frankreich. In der Zwischenrunde besiegten die amtierenden Weltmeisterinnen Italien mit 2:0 und somit war auch das anschließende 2:2 Unentschieden gegen Spanien irrelevant, da das Halbfinale bereits erreicht war. Überlegen wurden die Britinnen im Semifinale ausgespielt, die auch durch Pressing dem Deutschlandkader nicht den Ball abnehmen konnten. Im Gegenteil, die deutschen Damen spielten die 60-sekündige Shotclock immer wieder herunter und konnten durch Schüsse von Leonie Wagner, Nele Schmalenbach (beide PSC Coburg) und Jill Rutzen (KRM Essen) auf 5:1 erhöhen.
Im Endspiel der Frauen standen sich im Laufe der EM zum dritten Mal Spanien und Deutschland gegenüber. Vor allem die spanische Toptorhüterin, die sich auch im Angriff sehr gefährlich machte und selbst zwei Tore erzielte machte es den deutschen Frauen schwer und so kam es zu einem ebenbürtigen Duell der beiden Top Teams der diesjährigen Kanu-Polo Saison. Nach Ablauf der regulären Spielzeit stand es 2:2. Mehrere 5-minütige Verlängerungen zitterten die Fans beider Teams auf der voll besetzten Tribüne der Regattastrecke Beetzsee. Beide Teams waren zwischenzeitlich in der Unterzahl und beide Teams vergaben aussichtsreiche Torchancen. Am Ende entschied ein Fehler einer spanischen Spielerin über Gold oder Silber. In der eigenen Angriffszone ließ sie, nach einer guten Verteidigungsphase der Spanierinnen den Rebound liegen und so konnte sich Jill Rutzen den Ball schnappen und auf das unverteidigte Tor den Goldschuss zum Golden Goal setzen. Deutschland wird Europameister!
Deutschlands Kanu-Polo Fans konnten sich noch über weiter Medaillen freuen. Die Herren holten Silber und die Herren U21 Bronze (beide Teams ohne bayerische Beteiligung).
P. Schwarz, Bilder von Nils Nowak und Merle Reimers;