Die Damenmannschaft des Paddel- und Segelclubs Coburg konnte nach 2022 erneut den Sieg auf dem Deutschland Cup, einem der größten internationalen Kanu-Polo Wettkämpfe erringen. Zuvor hatte Trainer Klaus Schmalenbach die Ambitionen und den Druck auf das Team noch gering gehalten und daran erinnert, dass man nach dem ersten Erfolg auf dem Deutschland Cup 2014 acht Jahre auf einen erneuten Titelerfolg bei dem Pfingstturnier auf dem Baldeneysee in Essen gewartet hatte.
Doch schon im ersten Spiel zeigte das Damenteam um die Spielerinnen Pia Schwarz, Leonie Wagner, Nele Schmalenbach, Lilly-Marie Jondral, Anne Reimers, Milena Sicker und Torwärtin Petra Brey ihre Stärke auf und holten sich den ersten Sieg mit 10:0 über Torpedo Skovshoved (DEN). Bemerkenswert war auch, dass die krankheitsbedingten Ausfälle von Stammspielerinnen Jule Schwarz und Annika Knöpfel vom Team problemlos kompensiert werden konnten. Ebenfalls problemlos waren die Siege gegen Schweden (6:0) und den Thurgauer WF (SUI) (10:0). Einzige Konkurrenz in der Vorrunde stellten die Berlinerinnen von KSV Havelbrüder dar, doch auch dieses Spiel konnte der PSC durch ein knappes 3:2 für sich entscheiden. In der nächsten Turnierphase mussten dann schon schärfere Geschütze aufgefahren werden, denn in der Zwischenrunde fanden sich die Frauen des Paddelclubs mit einigen der besten Teams aus der deutschen Damenbundesliga in einer Gruppe. Nach einem 1:1 Unentschieden gegen ACC Hamburg war noch nichts entschieden, jedoch mussten nun Siege folgen, um den Halbfinaleinzug zu sichern. Ein knappes Ergebnis, aber dennoch ein sicherer Sieg gegen KRM Essen (3:2) und ein 3:0 Sieg gegen KCNW Berlin führten die Coburgerinnen ins Semifinale. Dort traten sie am Morgen des Pfingstmontags zum zweiten Mal an dem Wochenende gegen die Spielerinnen vom KSV Havelbrüder an. Den erhofften Erfolg im Halbfinale verdankte das Team unter anderem den zwei Toren der Weltklassespielerin Nele Schmalenbach, die ihre Mannschaft zum Sieg führte. Auch im Finale wartete ein bekannter Gegner: Die Damen des ACC Hamburg hatten sich im zweiten Halbfinale gegen KKP Bergheim durchgesetzt. Erfreuliche Platzierungen für das deutsche Kanu-Polo Ressort, denn in den Top Fünf bei den Damen reihten sich nur deutsche Mannschaften ein. Das Gesamtergebnis dieser Teams auf dem Deutschland Cup spricht für die Stärke und Spielqualität der deutschen Liga
Nach dem Remis in der Zwischenrunde gegen den ACC Hamburg konnte ein spannendes Endspiel erwartet werden und die Partie enttäuschte nicht. Der PSC Coburg hatte zwar durchaus mehr Ballbesitz, jedoch sind die Hamburgerinnen für ihre außerordentliche Defensivarbeit bekannt und das Spiel verlief lange spannend und torlos. Erst in der zweiten Halbzeit konnte Anne Reimers einen von Lilly-Marie Jondral geschobenen Block nutzen und von halblinks ins Tor werfen. Das 1:0 für Coburg bedeutete in dieser torarmen Partie zugleich den Gewinn des Deutschlands Cups 2023.
Der Paddel- und Segelclub Coburg hat jedoch noch mehr Grund zu feiern. Das U14 Team der Vestestadt hatte in der Saison 2023 schon einige Podiumsplätze vorzuzeigen und startete ambitioniert in das Pfingstturnier. Neben Spielführer Arthur Will spielten Torhüterin Marie Kreher, Elias Beiling, Vincent Danko, Anna Kwiczala, Annika Skoda und Julian Kwiczala für den PSC. Die ersten Spiele gegen KC Wetter und das litauische Team Alytus konnten die Schülerspieler.innen mit 6:2 und 7:2 deutlich für sich entscheiden. Im letzten Samstagsspiel zeigte sich das junge Team couragiert gegen die favorisierten Dresdener und konnten auf Augenhöhe mitspielen. Für einen Sieg reichte es leider nicht. Endstand 2:3. Am Sonntagmorgen folgte das letzte Gruppenspiel, welches ungefährdet mit 7:2 gegen KSV Havelbrüder gewonnen wurde. Als Gruppenzweiter qualifizierte sich die fränkische U14 für die obere Runde. Dort wurde der nächste Gegner UKS Katowice (POL) mit 9:5 geschlagen. Die Partie gegen die Heimmannschaft von Rothe Mühle Essen endete ohne Sieger mit 3:3. Mit einem Sieg hätte man sich für das vermeintlich leichtere Halbfinale qualifizieren können, so mussten die Coburger Spieler.innen einen neuen Versuch starten, um gegen WS Dresden zu gewinnen. Doch diese machten kurzen Prozess und ließen sich die Finalteilnahmen mit einem 5:1 Sieg über Coburg nicht nehmen und konnten sich später auch den Turniersieg erkämpfen. Im kleinen Finale der Schülerklasse standen sich der PSC Coburg und der KCNW Berlin gegenüber. Die Partie war einerseits mit viel Spannung, Toren, Zuschauern und Fans gesegnet, andererseits mit einem sehr unerfahrenen Schiedsrichterteam, das beinahe ein Tor der Coburger im Protokoll unterschlug. Viel Sportlergeist und Fairness zeigte jedoch die Berliner Trainerin, die, als nach der abgelaufenen Spielzeit der erste Schiedsrichter die Begegnung mit 6:5 für Berlin für beendet erklärte, zusammen mit der Coburger Trainerin Katrin Schmalenbach protestierte und den Schiedsrichtern versicherte, dass es nach den 20 Minuten regulärer Spielzeit 6:6 unentschieden stand. Im Kanu-Polo wird die Verlängerung in fünf Minutentakten mit Golden Goal ausgespielt. Beide Teams konnten sich bereits in der ersten Verlängerung tolle Torchancen erspielen, jedoch keinen Torerfolg erzielen. In der zweiten Verlängerung konnte Annika Skoda mit einem Rückraumwurf den Traum der Coburger Schüler von einem Podestplatz auf dem Deutschland Cup wahr werden lassen. Sie traf zum 7:6 Endstand.
Der Paddel- und Segelclub stellte noch ein drittes Team. Die U21 war ohne ihren Teamkapitän und erfahrensten Spieler Tim Finsterer angereist. Das ohnehin für die Spielklasse sehr junge Team wusste, dass eine Platzierung unter den Top Five Teams ein harter Kampf werden würde. Gleich in den ersten Spielen gegen KC Wetter (1:3) und KSV Havelbrüder (1:7) hatten Julius Back, Justus Faßbender, Moritz Skoda, Felix Holland, Felix Skoda, Kai Laumann, Gregor Will und Kay Holland das Nachsehen. Eine Leistungssteigerung gegen die Dänen aus Naestwed brachte den ersten Punkt durch eine 4:4 Unentschieden. Den ersten Sieg erzielte die U21 dann gegen Alytus (LIT) mit einem klaren 5:0. In der Zwischenrunde folgten noch zwei weitere Siege, unter anderem gegen die schwedische Auswahlmannschaft (4:3). Am Ende war eine Platzierung unter den besten Fünf in Reichweite, da das Team im Spiel um Platz fünf erneut gegen Alytus spielte. Doch die litauischen Spieler konnten noch einmal aus allen Reserven schöpfen und die Partie zu ihren Gunsten drehen. Im letzten Spiel musste Coburg eine knappe und enttäuschende 2:3 Niederlage einstecken, konnte aber den sechsten Platz gewinnen.
Ein sechster Platz, ein Bronzerang und ein Goldpokal. Ein tolles Mannschaftsergebnis für den fränkischen Paddel- und Segelclub aus Coburg auf einem der größten Kanu-Polo Turniere weltweit.
P. Schwarz