Deutsche Meisterschaft

Die Coburger Damen werden Vizemeister und die beiden Nachwuchsteams U14 sowie U16 belegen jeweils einen ausgezeichneten fünften Platz.

Die Damenmannschaft des PSC Coburg mit Spielführerin Pia Schwarz, Anne Reimers, Leonie Wagner, Milena Sicker, Nele Schmalenbach, Jule Schwarz und Annika Knöpfel ging nach elf Siegen und einer Niederlage als Tabellenerste der Bundesliga in die Play-offs, die im Best-of-Three-Modus auf dem Baldeneysee in Essen im Rahmen der 50. Deutschen Meisterschaften vom 20. bis 22. August ausgetragen wurden. Im Halbfinale trafen sie auf die Gastgeberinnen von Rothe Mühle Essen. Die schussgewaltigen Vestestädterinnen wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und bezwangen Essen glatt in zwei torreichen Spielen mit 7:5 und 4:2. Während der Coburger Angriff in gewohnter Manier kombinierte und traf, fehlte in der Abwehr die entsprechende Sicherheit. Das bereitete etwas Stirnrunzeln. Denn der Gegner im Finale sollte KCNW Berlin sein, der Zweitplatzierte der Bundesliga, ebenfalls mit nur einer Niederlage in der Punkterunde und einer äußerst torgefährlichen Offensive. Darüber konnte auch nicht hinwegtäuschen, dass die Berlinerinnen sich im Halbfinale erst im dritten Spiel gegen den Meidericher KC durchsetzen konnten. Keine Überraschungen also in der Damen-Bundesliga. Das Finale bestritten die beiden Topfavoriten KCNW Berlin und PSC Coburg.  Gleich im ersten Spiel drehten die Coburgerinnen so richtig auf und fuhren einen Angriff nach dem anderen. Aber entweder trafen sie den Torrahmen oder sie scheiterten an der herausragenden Ex-Nationaltorhüterin Fabienne Thöle. Ein Fehlpass nach einer Ecke leitete in der zweiten Spielminute den Konter für KCNW ein, der zum 0:1 führte. Der PSC ließ sich davon jedoch nicht entmutigen und drückte weiter auf das Berliner Tor, bis Leonie Wagner mit einem beherzten Wurf in der achten Minute ausglich. Trotz Coburger Überlegenheit blieb die zweite Halbzeit torlos. In der letzten Spielminute erhielt Nele Schmalenbach eine höchst umstrittene Gelbe Karte. Dies bedeutete, dass der PSC in Unterzahl in die Verlängerung gehen musste, in der Fabienne Thöle ihre herausragende Leistung mit dem Golden Goal krönte und Berlin den Sieg im ersten Spiel bescherte. Scheinbar unbeeindruckt von dieser Niederlage erspielten sich die Coburgerinnen auch im zweiten Spiel viele Chancen und verteidigten kompakt, sodass sie die Berlinerinnen zu Fehlern zwangen, die einige Kontermöglichkeiten eröffneten. Eine davon nutzte Nele Schmalenbach in der fünften Minute zum 1:0. Vier Minuten später glich Nathalie Herrmann allerdings wieder zum 1:1 aus. Ein offener Schlagabtausch. Chancen auf beiden Seiten. Und der KCNW mit dem glücklicheren Händchen in der Endphase des Spiels. Innerhalb einer Minute erzielen die Berlinerinnen zwei Treffer: in der 17.  Hannah Triebel und in der 18. Antonia Scheidmann. Der PSC setzt alles auf eine Karte und in der 19. Minute lässt der Anschlusstreffer von Jule Schwarz noch einmal hoffen. Kurz nach dem Mittelanwurf gelingt es den Coburgerinnen, den Ball zu erobern. Noch dreißig Sekunden. Diszipliniert und konzentriert kombinieren sie sich bis vor das Berliner Tor. Noch fünf Sekunden. Pia Schwarz in Centerposition erhält den Ball, zielt und trifft den Torrahmen. Jubelnde und überglückliche Berlinerinnen. Enttäuschte Coburgerinnen. In zwei tollen, temporeichen Finalspielen müssen sie sich  mit 2:3 geschlagen geben. Wenig später können sie sich natürlich auch über die Vizemeisterschaft freuen.

Nele Schmalenbach mit ihrer Trophäe (2. v.r.; Foto: Katrin Schmalenbach)

Ein Titel ging dann doch noch an den PSC. Geehrt wurde Nele Schmalenbach als Torschützenkönigin der Damen-Bundesliga. Im Gegensatz zu den Damen konnte bei den Kleinsten des PSC, der U 14, von einer Favoritenrolle keine Rede sein. Das sehr junge Team mit Vincent Danko, Moritz und Annika Skoda, Noah Schönherr, Patrick Holland und Louis Günther, angeführt von Mannschaftskapitän Arthur Will, ging ohne jeglichen Erwartungsdruck in das Turnier und schlug sich bravourös gegen teilweise körperlich deutlich überlegene Mannschaften. Deshalb gab es eigentlich schon nach der Vorrunde Grund zum Feiern, weil die PSCler durch drei Siege ( 9:5 gegen Mülheimer KSF, 9:6 gegen Wuppertaler KC und 8:4 gegen KCNW Berlin ) sich für die Runde der besten sechs Mannschaften qualifiziert hatten. In der Zwischenrunde unterlagen sie VMW Berlin mit 3:7 und dem späteren Deutschen Meister KSV Glauchau mit 3:16. Dass sie sich im Laufe des Turniers auch noch steigern konnten, bewiesen die Coburger in den beiden Spielen um Platz fünf. Denn während sie in der Vorrunde gegen Pirat Bergheim 6:8 verloren hatten, bezwangen sie die Rheinländer nun zweimal mit 9:4 und 9:7. 

Moritz Skoda beim Anstoß gegen Pirat Bergheim (Foto: Julia Schröder)

Fünfter Platz. Das ist auch ein gutes Ergebnis für die Coburger U 16. Aber für das Team mit Spielführerin Sinje Reimers, Emely Matthäi, Finn Menger, Gregor Will, Kai Laumann und Felix Skoda wäre mehr drin gewesen. Bereits zu Beginn des Turniers gaben sie gegen die KSV Havelbrüder Berlin beim Stand von 7:7 das Spiel leichtfertig aus der Hand und unterlagen mit 7:10. Danach sicherten sich die PSCler mit 5:5 gegen WSF Liblar, 8:2 gegen den Göttinger PC, 5:4 gegen den Wuppertaler KC und 3:3 gegen Rothe Mühle Essen den Einzug in die Finalrunde der besten sechs deutschen Jugendmannschaften. Was in dem Team steckt, zeigte sich beim ersten Spiel der Zwischenrunde gegen den späteren Deutschen Meister WS Dresden. Die Coburger konnten die Begegnung lange offen gestalten, ehe am Schluss der Favorit aus Sachsen doch die Nase vorn hatte und 6:4 gewann. Über den Einzug ins Halbfinale entschied eine weitere Begegnung gegen die Havelbrüder. Beim Spielstand von 2:2 gab es zunächst einen Penalty mit Gelber Karte ( Zwei-Minuten-Strafe ) und anschließend eine Rote Karte ( Platzverweis ) gegen den PSC, sodass dieser nach dem 2:3 durch den Strafstoß für zwei Minuten nur noch mit drei gegen fünf gegnerische Spieler auf dem Feld stand. Die Havelbrüder ließen sich diesen Vorteil nicht nehmen und erhöhten bis zum Ende auf 6:2. Von dieser deftigen Niederlage erholten sich die Oberfranken erstaunlich gut und sicherten sich mit zwei deutlichen Siegen gegen KCNW Berlin ( 5:2, 9:6 ) den fünften Platz.

K. Schmalenbach