Nach dem riesigen Golderfolg auf der Deutschen Meisterschaft versüßten sich die Coburger Damenspielerinnen die Saison 2023 noch mit dem Gewinn der Silbermedaille auf der Kanu-Polo Championsleague.
Mit dem Titelgewinn auf der Deutschen Kanu-Polo Meisterschaft konnten sich die Damen des Paddel- und Segelclub Coburgs für die ECA Club Championship, die sogenannte Championsleague im spanischen Arcos de la Frontera qualifizieren. Auf dem dortigen See konnten die Spielerinnen um Spielführerin Pia Schwarz bei sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad Celsius die Wettkämpfe und die dortige Atmosphäre zum letzten Wettkampf der Saison 2023 genießen.
Für die Reise nach Spanien und die Teilnahme an der Championsleague konnten die erfolgreichen Coburger Spielerinnen Unterstützer gewinnen: Zum einen wurden die amtierenden Deutschen Meisterinnen von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg finanziell unterstützt, aber auch der Bayerische Kanuverband setzte sich mit Fördermitteln für die Teilnahme an der Kanu-Polo Championsleague ein.
Die Spielerinnen Anne Reimers, Milena Sicker, Nele Schmalenbach, Leonie Wagner, Lilly Marie Jondral und Pia Schwarz konnten sich direkt mit einem Auftaktsieg (3:2) gegen die spanischen Vizemeisterinnen von Alaquas bei den Sponsoren dankbar zeigen. Dabei konnte das Team erfolgreich den Ausfall von Torhüterin Petra Brey kompensieren und hatten mit Pia Schwarz und Leonie Wagner gleich zwei Ersatztorhüterinnen gefunden. Im nächsten Spiel gegen die französischen Meisterinnen von Avranches fand die Mannschaft nicht ins Spiel und agierte zu nervöse. Endstand nach 20 Minuten 1:4. In der Rückrunde konnten sich die Coburgerinnen jedoch besser präsentieren und zwangen Avranches ins Remis (3:3). Gegen Alquas gewann das fränkische Team mit 6:4. Damit konnte der Gruppensieg zwar nicht mehr erreicht werden, doch als Gruppenzweite konnten die PSC Frauen sich trotzdem für das Viertelfinale, das noch am Samstagabend ausgespielt wurde qualifizieren. Als Gegner hatte sich das französische Topteam aus Acigné herauskristallisiert, die sich auch durch Spielerinnen aus der Deutschen Kanu-Polo Bundesliga verstärkt hatten. Ohne Druck und Nervosität konnten die bayerischen Kanu-Polo Spielerinnen aufspielen, verstärkt durch das Betreuerteam am Rand Jakob Hilmer und Flemming Heckers. Die langjährige PSC-Spielerin Jule Schwarz war ebenfalls in einer Trainerrolle in Arcos dabei, da sie vom DKV leider nicht auf die Meldeliste gesetzt worden war, aufgrund dessen, dass sie bei den Spielen um die Deutsche Meisterschaft aus gesundheitlichen Gründen nicht angetreten war. Im Viertelfinale konnte sich der PSC schon nach kurzer Zeit durch ein Tor von Anne Reimers in der vierten Spielminute gegen die Französinnen in Führung gehen. Lilly Marie Jondral und Nele Schmalenbach setzten jeweils in der siebten und achten Minute zum 3:0 Halbzeitstand nach. In der zweiten Halbzeit konnte Acigné auf 2:3 verkürzen, aber die Coburgerinnen gaben die Führung nicht mehr ab und spielten sich mit viel Spaß am Spiel ins Halbfinale.
Das Halbfinale erreichte auch das zweite deutsche Team, die Damenmannschaft des ACC Hamburg. Eine Neuauflage des Finalspiels der diesjährigen Deutschen Meisterschaft. Die Hamburgerin Nina Hachenburg brachte gleich zu Beginn Leben in die Partie und schoss in der dritten Minute den Führungstreffer zum 1:0. Die Antwort der Coburgerinnen ließ aber nicht lange auf sich warten: Anne Reimers brachte mit zwei Toren die Coburger Führung und Leonie Wagner erhöhte sogar auf 3:1. Kurz vor dem Ende der zweiten Halbzeit war Coburg in Unterzahl und konnte trotz toller Abwehrleistung den Anschlusstreffer zum 2:3 nicht verhindern. In der zweite Spielhälfte wurde um einiges mehr taktiert von beiden Teams und verlief deshalb am Ende auch torlos. Mit einer guten Defensivtaktik und ohne großes Risiko in den zweiten zehn Spielminuten, kämpften sich die Frauen des PSC ins Finale der Championsleague. Ein unglaublicher Erfolg mit dem die Spielerinnen selbst so auch nicht gerechnet hatten.
Erneuter Gegner im Endspiel war der Vorrundengegner Avranches. Gleich zu Beginn des Spiels führte eine Ungenauigkeit in der Defensive zum Gegentor. Ein Fehler, der den Coburgerinnen am Ende den Sieg kosten sollte. Denn das war und blieb der einzige Treffer in der sehr ausgeglichenen Partie. Die Trophäe für das beste europäische Damenteam ging also nach Frankreich. Für die Coburger Sportlerinnen, die das Turnier nur mit einer Wechselspielerin und ohne nominelle Torhüterin bestritten hatten, war die Silbermedaille trotzdem ein wahnsinniger Erfolg.
Aber auch die anderen deutschen Teams konnte in Arcos tolle Erfolge erzielen: Die Damen des ACC Hamburg gewannen das Spiel um Platz drei und holten sich Bronze. Und auch beide deutschen Herrenteams standen auf dem Podest: Den dritten Platz holte sich der KSVH Berlin und den ersten Platz das Team vom 1. MKC Duisburg. Eine starke Gesamtleistung auf höchstem internationalem Niveau!
Pia Schwarz