Erfolgreiche deutsche Meisterschaften für den PSC Coburg – Medaillenregen bei den Europameisterschaften mit Coburger Beteiligung
Abermals neigt sich eine lange und auch erfolgreiche Kanupolo-Saison des PSC Coburg dem Ende zu. Während es für die PSC-Teams trotz hervorragender Leistungen bei den diesjährigen deutschen Meisterschaften leider nicht für die Podiumsplätze reichte, kehrten die Coburgerinnen Jule Schwarz, Annika Knöpfel, Nele Schmalenbach mit Goldmedaillen und Leonie Wagner sowie Pia Schwarz mit Silbermedaillen im Gepäck von den Europameisterschaften in Coimbra ( Portugal ) zurück.
Die noch sehr junge Mannschaft des PSC ( Emely Matthäi, Finn Menger, Gregor Will, Kai Laumann, Felix Skoda, Julius Back, Arthur Will, Moritz Skoda ) erreichte für viele überraschend das Halbfinale der deutschen U14-Meisterschaft. Allein das war schon ein großer Erfolg, der nicht zuletzt auf die beharrliche Nachwuchsarbeit der Trainerin Katrin Schmalenbach zurückzuführen ist. Denn im Vergleich zu Vereinen aus Nordrhein-Westfalen und Berlin kann der PSC bei Weitem nicht auf eine derartige Fülle an Nachwuchssportlern zurückgreifen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Coburger gegen den späteren deutschen Meister KC Wetter chancenlos unterlagen. Diese Niederlage gegen den haushohen Favoriten verarbeiteten sie jedoch sehr schnell und lieferten sich im Spiel um Platz drei mit den Schülern des KSV Havelbrüder Berlin einen offenen Schlagabtausch, den diese am Ende mit 5:3 für sich entscheiden konnten. Dennoch – ein wirklich bemerkenswerter Erfolg für die Jüngsten des PSC.
Die Coburger Damen ( Pia Schwarz, Corinna Schwarz, Leonie Wagner, Annika Adler, Jordan Pearse, Nele Schmalenbach, Jule Schwarz, Annika Knöpfel ) erreichten glatt mit zwei Siegen gegen den Meidericher KC das Halbfinale, wo sie den späteren Titelgewinnerinnen vom ACC Hamburg zunächst deren einzige Niederlage bei den Play-offs beifügten, sich dann aber in drei Spielen geschlagen geben mussten. Schon während der Platzierungsspiele bei den Bundesligaspieltagen zeichnete sich eine enorme Leistungsdichte ab, in der jeder jeden schlagen konnte. So war klar, dass bei den Pay-offs ab dem Halbfinale die Tagesform entscheiden würde. Im Spiel um Platz drei stellten die Coburger Damen auch eindrucksvoll ihre Zugehörigkeit zur deutschen Spitze unter Beweis. Nicht umsonst gelten sie als Erfolgsgarant des Vereins. Aber nicht immer wird wie in den Jahren zuvor eine Topleistung mit einem Podiumsplatz belohnt. Diese Mal unterlagen sie dem glänzend aufgelegten Team von Rothe Mühle Essen.
In der Aufstiegsrunde der vierten Liga mussten die Coburger Herren ( Tim Finsterer, Anton Hilmer, Max Dressel, Rene Fiur, Carsten Faber, Sebastian Knöpfel, Sebastian Giebe, Malte Jungmann ) ihre Aufstiegspläne nach einer knappen 5:6-Niederlage gegen den Ratzeburger KC bereits im Viertelfinale begraben. Die Enttäuschung darüber saß tief. Schließlich sicherten sich die Vestestädter mit einem 7:1 gegen KSV Glauchau II einen achtbaren siebten Platz in ihrer Spielklasse.
Wenn auch nicht für den PSC, so gab es doch für zwei Spieler der Coburger Talentschmiede Edelmetall bei den deutschen Meisterschaften. Beide traten für den Meidericher KC an. Beide erreichten mit ihren Mannschaften das Finale. Der eine, Tom Schwarz, war als Torwart vor allem für das Verhindern von Gegentoren zuständig, was ihm in herausragender Weise gelang, sodass er einiges dazu beisteuerte, dass das Duisburger Herren-Bundesligateam deutscher Vizemeister wurde. Der andere, Jakob Hilmer, zeichnete sich als torhungriger Angreifer aus und holte sich mit der U16 den deutschen Meistertitel.
Nach dem undankbaren vierten Platz bei den deutschen Meisterschaften schafften es fünf Coburgerinnen beim internationalen Saisonhöhepunkt, den Europameisterschaften in Coimbra ( Por-tugal ), doch noch aufs Treppchen. Von den vier deutschen Kanupoloteams ( Damen, Herren, Damen U21 und Herren U21 ) holten sich drei jeweils den Titel in ihrer Spielklasse und eines wurde Vize-Europameister. Ein sensationeller Erfolg angesichts der starken europäischen Konkurrenz!
Den Medaillenregen leiteten die Damen U21 ein. Dieses Team sicherte sich mit Jule Schwarz, Annika Knöpfel und Nele Schmalenbach im Finale gegen Großbritannien letztendlich souverän den Titel. Annika Knöpfel erzielte zunächst das wichtige 1:0. Danach konnte das deutsche Team seinen Vorsprung auf 3:0 ausbauen. Die Britinnen kämpften sich wieder auf 3:2 heran, sodass der sicher geglaubte Titelgewinn noch einmal gefährdet schien, ehe Nele Schmalenbach in der vorletzten Spielminute nach Zuspiel von Jule Schwarz mit dem 4:2 alles klar machte. Das war nach der Zwischenrunde so nicht zu erwarten, da sich Deutschland und Großbritannien hier noch mit einem hart umkämpften 5:5 die Punkte teilten.
Das deutsche Damenteam mit Pia Schwarz und Leonie Wagner lieferte sich sowohl im Halbfinale als auch im Finale einen höchst dramatischen Schlagabtausch mit seinen Gegnern. Zweimal ging es in die Verlängerung, sodass das Spiel jeweils durch Golden Goal entschieden werden musste. Im Halbfinale hatte das deutsche Team gegen Italien das glückliche Ende auf seiner Seite und siegte mit 3:2. Im Finale gegen Großbritannien konnten die deutschen Damen zunächst einen 0:1-Rückstand ausgleichen. Wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit parierte die hervorragende englische Torhüterin einen fulminanten Wurf aus dem Rückraum und hielt damit ihr Team im Spiel. In der Verlängerung geht dann alles sehr schnell. Eine Torchance der Britinnen in der Sechs-Meter-Zone wird durch ein Foul vereitelt. Die Schiedsrichter entscheiden auf Penalty. Die Britin verwandelt. Damit zerplatzte der Traum der deutschen Damen, den Europameistertitel zum wiederholten Male verteidigen zu können. Dennoch ein toller Erfolg: Vize-Europameister!
Während sich die Damen danach erst einmal eine Trainingspause gönnen konnten, bereiteten sich die anderen Coburger Mannschaften schon wieder auf die letzten nationalen Wettkämpfe der Saison vor. Bei den bayerischen Meisterschaften in München erreichte das überwiegend aus Nachwuchsspielern bestehende Coburger Herrenteam ( Tim Finsterer, Anton Hilmer, Max Dressel, Carsten Faber, Sebastian Knöpfel, Jakob Hilmer, Tom Schwarz ) hinter dem Bundesligisten DRC Neuburg den zweiten Platz. Im entscheidenden Spiel trotzten die Vestestädter den Oberbayern zwar ein 3:3 ab. Das reichte aber nicht zum Titelgewinn. Dabei schien buchstäblich bis zur letzten Sekunde alles offen. Praktisch mit dem Schlusspfiff scheiterte Tim Finsterer nach einer schönen Ballstafette am Neuburger Torwart.
Am letzten Septemberwochenende spielen Coburger und Neuburger Nachwuchsspieler beim Bundesländervergleichskampf in Hamburg für Bayern zusammen gegen andere Landesverbände. Dann ist auch für sie die Saison zu Ende. (ks)